Der Pudel wird oft mit Frankreich in Verbindung gebracht – doch seine eigentlichen Wurzeln liegen in Mitteleuropa, besonders im deutschsprachigen Raum.
Der Name „Pudel“ stammt vom alten deutschen Wort „pudeln“und bedeutet „im Wasser platschen“. Das weist auf seine ursprüngliche Aufgabe hin: als Wasserhund für die Jagd, insbesondere zum Apportieren von Enten und anderem Wasserwild.
Schon im 15. und 16. Jahrhundert tauchen in Kunst und Literatur Hunde mit dicht gelocktem Fell auf, die dem heutigen Pudel sehr ähneln.
Zunächst als Jagdhelfer geschätzt, fand der Pudel bald auch seinen Platz in den Haushalten des Adels – als kluger, treuer und verspielter Begleiter.
Wissenswert:
Der französische Name „Caniche“ stammt vom Wort „cane“ = Ente.
In Deutschland sagte man schlicht „Pudelhund“ – also „der Hund, der planscht“.
Der Pudel im Barock und Rokoko
Im 17. und 18. Jahrhundert wurde der Pudel zum beliebten Gesellschaftshund der europäischen Aristokratie.
In Gemälden, auf Wandteppichen und in Dekorationen erscheint er als Symbol für Eleganz, Treue und Verstand.
In dieser Epoche begann man, das Fell gezielt zu frisieren – sowohl aus praktischen Gründen (Schutz im Wasser) als auch aus modischen.
So entstanden die charakteristischen Schuren, die den Pudel bis heute unverwechselbar machen.
Der Pudel im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert wandelte sich das Bild des Pudels:
Vom Jagdhund zum eleganten Mode- und Familienhund des Bürgertums.
In Frankreich wurde der Caniche zum Symbol für Stil und Intelligenz – der Beginn seiner modernen Form.
Züchter begannen, gezielt Fellfarben, Körperbau und Wesen zu selektieren.
Die ersten Rassestandards wurden definiert, und auf Ausstellungen präsentierte man den Pudel als einen der vielseitigsten Hunde Europas.
Der Pudel im 20. Jahrhundert und heute
Nach dem Zweiten Weltkrieg erlebte der Pudel seine große Blütezeit. In den 1950er und 1960er Jahren war er in den USA die beliebteste Hunderasse überhaupt. Sein elegantes Auftreten und seine Intelligenz machten ihn zum Medienstar – in Filmen, Werbekampagnen und auf Ausstellungen.
Heute unterscheidet man nach FCI-Standard vier Größen: Toy-, Zwerg-, Klein- und Großpudel.
Alle teilen denselben Rassestandard – sie unterscheiden sich nur in der Größe, nicht im Wesen.
Der Pudel gilt als außergewöhnlich vielseitig:
Er glänzt im Hundesport, in der Therapiearbeit, als Familienhund oder treuer Alltagsbegleiter. Und - der Pudel schläft am liebsten bei Frauchen oder Herrchen im Bett. 😄